Vorteile eines ZEVs
Ein ZEV fördert nicht nur den nachhaltigen Umgang mit Ressourcen, sondern stärkt auch die Gemeinschaft, indem er eine umweltfreundliche und kosteneffiziente Energieversorgung ermöglicht.
Andreas, was ist ein ZEV?
Kurz und einfach erklärt
Andreas, Du hast vor über 20 Jahren die Optec gegründet und so einen grossen Beitrag zur Energiewende in der Schweiz beigetragen. In den letzten Jahren haben viele Eigentümer in PV Anlagen investiert, mit dem Ziel, unabhängiger zu werden und ihren Beitrag an eine saubere Umwelt zu leisten. Gerade bei Mehrfamilienhäusern bietet sich im Zusammenhang mit PV das ZEV an, kannst Du mir kurz erklären, was es damit auf sich hat?
Ein Zusammenschluss zum Eigenverbrauch (ZEV) ist eine innovative und nachhaltige Energieversorgungslösung, bei der mehrere Parteien ihren selbst produzierten Solarstrom gemeinsam nutzen. In einem ZEV schliessen sich der Investor der Solaranlage und die Endverbraucher*innen vertraglich zusammen, um die Vorteile der Solarenergie optimal zu nutzen.
Endverbraucher*innen können sowohl Stockwerkeigentümer*innen als auch Mieter*innen sein, was diese Lösung besonders flexibel und attraktiv für verschiedene Wohn- und Nutzungsformen macht. Durch die gemeinsame Nutzung des erzeugten Solarstroms profitieren alle Beteiligten von niedrigeren Energiekosten und einer erhöhten Energieunabhängigkeit.
Was muss ich beachten resp. wie funktioniert ein ZEV?
Bei einem Zusammenschluss zum Eigenverbrauch (ZEV) gibt es einige wichtige Punkte zu beachten:
Netzanschluss und Rolle als juristische Person: Der ZEV teilt sich einen Anschluss an das öffentliche Energienetz und tritt als juristische Person gegenüber dem lokalen Energieversorger auf. Das bedeutet, dass der ZEV bei Bedarf verantwortlich für den Kauf von zusätzlichem Strom sowie die Einspeisung von überschüssigem Solarstrom ins Netz ist.
Strombezug durch Endverbraucher*innen: Endverbraucher*innen im ZEV beziehen ihren Strom nicht mehr direkt vom Energieversorger, sondern vom ZEV selbst. Das wird durch eigene, private Zähler innerhalb des ZEVs gemessen.
Messung und Abrechnung: Für die Messung und Abrechnung des Stromverbrauchs der einzelnen Endverbraucher*innen ist der ZEV zuständig. Dazu messen und erfassen privater Zähler, den individuellen Stromverbrauch genau.
Verwaltung der Abrechnung: Die Abrechnung des Stromverbrauchs kann durch verschiedene Parteien erfolgen, eine Verwaltung, ein Treuhänder oder ein Eigentümer. Es ist wichtig, dass diese Aufgaben klar geregelt und transparent durchgeführt werden, um eine reibungslose und faire Abwicklung zu gewährleisten.
Was ist das Ziel oder anders gefragt, wann kommt es zu Einsatz?
Ein (ZEV) ist unter folgenden Bedingungen besonders zielführend:
- Grosses Dach mit wenig Aufbauten: Ein ZEV eignet sich hervorragend, wenn ein grosses Dach zur Verfügung steht, das sich ideal für die Installation einer Photovoltaikanlage (PV-Anlage) eignet.
- Bereits vorhandene Photovoltaikanlage: Wenn bereits eine PV-Anlage ohne KEV-Zusage (kostendeckende Einspeisevergütung) vorhanden ist bietet sich ein ZEV an.
- Hoher Stromverbrauch: Ein hoher Stromverbrauch, insbesondere während des Tages, macht den Einsatz eines ZEVs besonders effizient und wirtschaftlich.
- Hoher Strompreis: Wenn die Strompreise in der Standortgemeinde hoch sind, kann ein ZEV deutliche Kosteneinsparungen bringen.
- Hoher Rückliefertarif: Ein attraktiver Rückliefertarif des Energieversorgers für überschüssigen Solarstrom verstärkt die finanziellen Vorteile eines ZEVs.
Ziel eines ZEV ist es, die Effizienz und Wirtschaftlichkeit der Solarstromnutzung zu maximieren, die Energiekosten zu senken und die Umwelt durch die Förderung erneuerbarer Energien zu schonen. Durch die gemeinschaftliche Nutzung und Verteilung des selbst erzeugten Solarstroms profitieren alle Beteiligten von einer nachhaltigeren und kostengünstigeren Energieversorgung.
Vielen Dank Andreas für das Beantworten der Fragen.
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