Steilste Standseilbahn der Welt

Steilste Standseilbahn der Welt

Von Schwyz nach Stoos

Seit Dezember 2017 fährt die steilste Standseilbahn der Welt von Schwyz direkt ins idyllische Bergdorf Stoos. Mit diesem Mammutprojekt setzen die Betreiber der Bergbahnen Stoos, Sesselbahnen und die neue Standseilbahn neue Massstäbe im Bahnverkehr.


Fakten und Highlights der neuen Standseilbahn
  • Weltrekord-Steigung: Die Standseilbahn überwindet eine maximale Steigung von 110% (47 Grad). Keine andere Standseilbahn der Welt ist steiler.
  • Hohe Kapazität: In einer Stunde können bis zu 1'500 Passagiere pro Fahrtrichtung transportiert werden. Das sind 500 Fahrgäste mehr als bei der alten Standseilbahn.
  • Kurze Fahrzeit: Die Fahrzeit beträgt lediglich 4 bis 7 Minuten, deutlich weniger als zuvor. Zudem liegt die Bergstation mitten im Dorf, direkt beim Ski- und Wandergebiet, was den Komfort erheblich steigert.
  • Bequemer Aufstieg: Die Bahn überwindet 744 Höhenmeter von Schwyz bis auf den Stoos. Dank des automatischen Niveauausgleichs der Kabinen stehen Sie immer auf einer waagrechten Fläche – besonders bequem und rollstuhlgängig.
  • Lange Strecke: Die Strecke von der Talstation bis zur Bergstation beträgt 1'740 Meter.
  • Hohe Förderleistung: Eine Kabine fasst 34 Personen. Mit vier Kabinen pro Wagen ergibt dies eine Förderleistung von 136 Personen pro Fahrt.
  • Langjährige Planung: Der Planungs- und Realisationszeitraum betrug 14 Jahre, währenddessen elf Abstimmungen erfolgreich gewonnen wurden.
  • Nachhaltige Heizung: Seit Dezember 2022 wird die ganze Bergstation, der Stoos Shop und die Stoos Lodge mit der Abwärme des Maschinenraums der Standseilbahn beheizt. Zudem wird das Heizwasser der Stoos Lodge mit der rekuperativen Bremsenergie der Standseilbahn erwärmt.

Ein Mammutprojekt für die Bergbahnen Stoos

Welche Herausforderung galt es zu lösen?

Bei jeder Fahrt speist die Standseilbahn nach dem Kreuzen der Wagen, in der Zweiten Hälfte der Fahrt, elektrische Energie ins Netz zurück. Diese grosse Menge Energie sollte genutzt werden. Daher entschied man sich, im Rahmen des Hotelneubaus an der Bergstation ein Projekt zur Warmwasseraufbereitung zu initiieren.


Hauptziele des Projekts
  • Effiziente Energienutzung: Die rückgespeiste elektrische Energie sollte sinnvoll genutzt werden, um die Abhängigkeit von externen Energiequellen zu reduzieren.
  • Nachhaltigkeit: Im Zusammenhang mit dem Neubau des Hotels an der Bergstation sollte eine umweltfreundliche und nachhaltige Lösung für die Warmwasseraufbereitung gefunden werden.
  • Integrierte Energieversorgung: Die Nutzung der rekuperativen Bremsenergie der Standseilbahn zur Beheizung der Stoos Lodge und zur Warmwasseraufbereitung ist ein Beispiel für innovative und nachhaltige Energienutzung.

Was waren die spezifischen Anforderungen?

Das Ziel war es, die rekuperierte Energiemenge effizient zu nutzen. Dafür wurden zwei grosse, kundenspezifische Warmwasser-Boiler gebaut. Jeder dieser Stahltanks wurde mit elf Heizstäben ausgestattet, jeweils eine Leistung von 8*31.6 kW und 3*63.2 kW  haben. Dadurch konnte die Energie kurzfristig genutzt werden, um die Heizstäbe mit je 442.4 kW pro Kessel aufzuheizen.


Technische Details und Umsetzung
  • Massgefertigte Warmwasser-Boiler: Zwei grosse Stahltanks wurden speziell für das Projekt gefertigt, um den Anforderungen gerecht zu werden.
  • Leistungsstarke Heizstäbe: Jeder Boiler erhielt elf Heizstäbe mit einer Leistung von 8*31.6 kW und 3*63.2 kW, was eine kurzfristige Aufheizung mit insgesamt 442.4 kW pro Kessel ermöglicht.
  • Mess- und Regeltechnik: Zur Steuerung und Optimierung der Heizstäbe wurde die Messpower von Optec eingesetzt. UMG-Messgeräte und ein enline-Spitzenlast-Optimierungsrechner Typ 153 übernahmen die geregelte Befeuerung der Heizstäbe.

Unser Vorgehen zur erfolgreichen Lösung

Um die rekuperierte Energie effizient zu nutzen, haben wir einen koordinierten Ansatz mit modernster Technologie gewählt.


Unsere Lösung im Detail

Der Enline-Controller Typ 153 erhält die relevanten Messdaten von den UMG-Messgeräten. Anhand dieser Daten schaltet der Controller die Heizstäbe der Warmwasser-Boiler nacheinander gezielt ein, um den Warmwasserspeicher aufzuheizen. Dies geschieht im Zusammenspiel mit den Fahrten der Bergbahn, sodass die rekuperierte Energie jedes Mal genutzt wird, wenn die Bahn fährt.


Dieses abgestimmte System gewährleistet eine optimale Nutzung der beim Bremsen der Bahn erzeugten Energie und trägt zu einer nachhaltigen und effizienten Energieversorgung bei.

Was haben wir konkret umgesetzt?

Warmwasserspeicherung und Nutzung

Das erzeugte Warmwasser wird für den Betrieb der Station sowie die gesamte Stoos Lodge Hotelanlage als Warmwasserspeicher genutzt. Dies gewährleistet eine zuverlässige und effiziente Versorgung mit Warmwasser.


Energieoptimierung im Hotel

Zusätzlich wurden kritische Verbraucher in der Hotelküche und im Wellnessbereich mit einem zweiten Enline-Controller Typ 153 gesteuert und optimiert. Durch dieses System konnten wir ein Spitzenlast-Management von Optec implementieren, das den Energieverbrauch überwacht und reguliert.


Ergebnisse
  • Effiziente Warmwassernutzung: Die gesamte Anlage profitiert von einer optimierten Warmwasserversorgung.
  • Zusätzliche Energiegewinne: Kritische Verbraucher im Hotel werden effizient gesteuert, was zu weiteren Energieeinsparungen führt.

Unseren Vorschlag für die Umsetzung des Dashboards sehen Sie hier.

Welche Produkte haben wir eingesetzt und wozu?

  • Enline Controller Typ 153
  • IP-Module
  • UMG 604

Zweck und Anwendung

Die UMG 604 Geräte von Janitza setzen wir bei der Bergbahnanlage ein. Sie sind über Ethernet vernetzt und ermöglichen eine zentrale Datenabrufung und -überwachung auf dem Stoos. Der Enline Controller Typ 153 koordiniert die Steuerung und Optimierung der Heizstäbe in den Warmwasser-Boilern sowie der kritischen Verbraucher im Hotel, um eine effiziente Energieverwaltung sicherzustellen.


Das Bild ist unser Vorschlag für die Umsetzung des Dashboards.

Schema

Andreas Muffler
Dieses Projekt zeigt, wie durch massgeschneiderte Lösungen und den Einsatz modernster Technologie die Anforderungen des Kunden erfüllt und eine effiziente Nutzung der rekuperierten Energie gewährleistet werden konnte.
Andreas Muffler

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